8. Juli 2020 | NetZwerg

Karriere-Website von OTTO setzt Maßstäbe: Die Verantwortlichen im Doppel-Interview

In unserem HR Benchmark 2020 ist OTTO Spitzenreiter. Wir haben mit den Verantwortlichen Denise Ravekes (rechts im Bild) und Angelina Peipers darüber gesprochen.

OTTO steht in unserem HR Benchmark auf dem Siegerpodest – dazu erst einmal herzlichen Glückwunsch! Was macht Ihr Karriereportal aus Ihrer Sicht so erfolgreich?

Denise Ravekes: Wir richten unsere Karrieresite und die Recruiting-Aktivitäten Bewerber*innen-zentriert aus und setzen dabei auf eine stetige Verbesserung der Candidate Experience. Das Abschaffen des Anschreibens, ein transparenter und persönlicher Bewerbungsprozess sowie ein Empfehlungsmarketing für Jobs gehören ebenso dazu wie der Einsatz von Jobbotschafter*innen und der kontinuierliche Ausbau des Active Sourcings. Besonders wichtig waren uns beim letzten Relaunch eine schnelle Auffindbarkeit von Inhalten und generell weniger Klicks für den User. Wir betrachten intensiv die Candidate Journey und optimieren unsere Seite immer aus Sicht unserer Nutzer*innen. Dabei nutzen wir Feedback- und Trackingtools zur Analyse. Generell steht für uns eine durchgängige Mobile Convenience im Fokus.

Worauf legen Sie inhaltlich auf Ihren Karriereseiten besonderen Wert?

Angelina Peipers: In unserer Content-Strategie haben wir vier große Themenstränge definiert. Wir sprechen zielgruppengerecht über Jobs und Menschen, über das Arbeiten bei OTTO und wir haben einen Tech-Hub entwickelt. Unser Hauptaugenmerk liegt auf Kultur und Arbeitsweisen bei OTTO. Wir lassen dabei unsere Kolleg*innen sprechen, indem wir sie mit ihren Jobs vorstellen. Wir möchten den Menschen, die sich für Jobs bei OTTO interessieren, somit einen Behind-the-Scenes-Moment ermöglichen. Ein weiterer relevanter Baustein ist der Tech-Hub: Hier geben wir umfängliche Einblicke zu Teams und Arbeitsweisen in unseren zahlreichen Tech-Bereichen. Ziel ist es die Wahrnehmung von OTTO als relevanter Tech-Arbeitgeber nachhaltig zu schärfen.

Was ist Ihre aktuell größte Herausforderung im digitalen Recruiting auf der Website? Spüren Sie hier Veränderungen durch die Corona-Krise?

Angelina Peipers: Zu Beginn der Corona-Krise konnten wir feststellen, dass wir weniger Traffic auf der Karriereseite verzeichnet haben. Offenbar haben viele Menschen gerade in den ersten Wochen der Pandemie weniger Zeit mit ihrer Karriereplanung verbracht, was ja auch durchaus nachvollziehbar ist. Mittlerweile liegen die Zugriffszahlen wieder annähernd auf Vorkrisenniveau. Insofern halten sich die Auswirkungen der Krise mit Blick auf die Karriereseiten in Grenzen, obgleich wir insbesondere in der Hochphase der Corona-Einschränkungen mit veränderten Inhalten auf die Situation reagiert haben.

Welche Bereiche des Karriereportals sind für Ihre tägliche Arbeit am wichtigsten?

Angelina Peipers: Wir nutzen unsere Jobnews zur Kommunikation aktueller Neuigkeiten rund um Job und Karriere. Über dieses Medium veröffentlichen wir Help-Content, also Einblicke in den Bewerbungsprozess oder Tipps zur Onlinebewerbung. Über Formate wie „Mein typischer Tag bei OTTO“ können wir zudem die Geschichten unserer Mitarbeiter*innen mit ihren jeweiligen Jobs am besten platzieren. Die Stories werden aus Sicht der Menschen erzählt, die sie tagtäglich erleben. Aus Sicht der Bewerber*innen hilft jede Art von Content, der dazu beiträgt Orientierung und Transparenz zu schaffen.

Was tun Sie, um den Erfolg Ihres Karriereportals nachhaltig zu sichern?

Denise Ravekes: Wir analysieren die Karriereseite fortlaufend, nutzen beispielsweise Umfragen, Studien oder auch Trackingtools, um Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen und neue Features anzupassen. Jede Website, die ein klares Ziel verfolgt, lebt natürlich außerdem von ihrer Usability und ihrer User Experience. Daher bestimmt das Feedback über UX-Tests und Bewerbendenumfragen auch die Richtung der Karriereseite.

Welche Bedeutung haben Business-Netzwerke und soziale Medien für Ihre Kommunikationsarbeit?

Angelina Peipers: Social Media ist relevanter denn je für uns. Über Netzwerke wie LinkedIn oder XING, aber auch via Instagram oder Facebook lassen sich spezifische Communities aufbauen, die sich für uns als Unternehmen und unsere Themen interessieren – und obendrein mit uns in den Dialog gehen können. Wir gehen ganz klar davon aus, dass die Bedeutung solcher Netzwerke in den kommenden Jahren für unsere Arbeit weiter zunehmen wird.

Gibt es aus Ihrer Sicht neue digitale Trends, die sich besonders auch auf die HR-Kommunikation auswirken werden?

Denise Ravekes: Die digitalen Trends im HR-Bereich lassen sich häufig am E-Commerce insgesamt ablesen. Das Nutzungsverhalten verändert sich laufend. Während wir vor einigen Jahren noch überlegt haben, ob sich Voice Commerce durchsetzen wird, ist es heute ein Wettbewerbsnachteil, wenn sich ein Staubsaugerroboter nicht per Sprachassistent steuern lässt. Auf die HR-Kommunikation übertragen bedeutet dies, dass sich auch die Jobsuche weiterhin verändern wird. Schnelligkeit und Vereinfachung von Prozessen stehen dabei weiterhin im Fokus, perspektivisch halten wir auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Sprachsteuerung für vorstellbar. Insgesamt gilt für uns weiterhin die Losung: Bewerbungen müssen noch einfacher werden.

Abschließend noch unsere Lieblingsfrage: Welcher Film gefällt Ihnen aktuell am besten und gibt es ein besonderes Filmzitat, das Sie begeistert?

Angelina Peipers: Eins meiner liebsten Filmzitate ist aus “The Imitation Game” und das Zitat “Manchmal sind es die Menschen, von denen man es sich am wenigsten vorstellen kann, die etwas leisten, was bis dahin unvorstellbar war.“ Von der Figur Christopher.

Warum? “The Imitation Game” handelt von kognitiver Brillanz und der Leidenschaft, etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Dazu gehören Menschen mit unterschiedlichsten Neigungen, Talenten und Eigenschaften. Und das macht Teams erfolgreich.

Vielen Dank für das spannende Interview und die interessanten Blicke hinter die Kulissen, Frau Ravekes und Frau Peipers!