Ergebnisse

Im aktuellen HR Benchmark der Karriereportale zeigen sich spannende Trends und interessante Fortschritte. Unternehmen entwickeln neue, kreative Wege, um potenzielle Bewerbende anzusprechen und sich attraktiv zu präsentieren.

Unsere Untersuchung hebt drei Hauptthemen hervor: die erweiterte Zielgruppenansprache, die stärkere Nähe und Transparenz durch direkte Kontaktmöglichkeiten sowie bedeutende Fortschritte im Bereich der Inklusion. Diese Trends bieten spannende Einblicke in die zukünftige Unternehmenskommunikation und die Art, wie Unternehmen Bewerbende ansprechen.

In der folgenden Zusammenfassung erfahren Sie, wie Unternehmen ihre HR-Strategien anpassen, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Lassen Sie sich von den innovativen Ansätzen inspirieren und entdecken Sie, wie die Zukunft der Bewerberansprache aussieht.

Erweiterte Zielgruppenansprache und detaillierte Unternehmens­vorstellung

Ferner zeigt sich, dass Unternehmen ihre Zielgruppenansprache präzisiert haben. Von Schülern und Azubis bis hin zu Studierenden und Führungskräften – alle Zielgruppen werden individuell angesprochen. Besonders bemerkenswert ist die zunehmende Einbindung von Executives. Diese Ausrichtung zeigt, dass Unternehmen sowohl Berufserfahrene als auch Führungskräfte noch gezielter ansprechen, als das vor drei Jahren der Fall gewesen ist. Es wird ersichtlich, dass der Wettbewerb um die Top-Talente bereits im digitalen Raum beginnt.

  • Hohe Abdeckung bei Zielgruppenansprache.
  • Die DHL Group spricht auch gezielt Auszubildende mit Handicap an.
  • Karrieretipps aus erster Hand: Mitarbeitende von BASF teilen ihre Erfahrungen.
  • Bei der Deutschen Bahn erhalten Berufseinsteiger durch den Job-Kompass Orientierung bei der Wahl ihrer beruflichen Perspektiven.

Ein auffälliger Trend ist die umfangreichere Darstellung der Unternehmen. Diversität, Frauenförderung und weiche Faktoren wie Homeoffice und Work-Life-Balance sind zentrale Themen für Bewerbende. Diese Aspekte werden in der HR-Kommunikation inzwischen ebenfalls stärker berücksichtigt und direkt auf der Unternehmenswebsite präsentiert.

Unternehmen setzen auch vermehrt auf Kennzahlen wie den Frauenanteil in Führungspositionen, die Diversität der Belegschaft und die Altersstruktur. Diese Transparenz schafft Vertrauen und macht die Unternehmen für potenzielle Bewerbende attraktiver.

  • Die Bedeutung weicher Faktoren nimmt in der Kommunikation immer mehr zu.
  • Der Karriereblog von Fresenius bietet Einblicke in inspirierende Geschichten von Mitarbeitern, die über das Hauptgeschäft hinausgehen.
  • Das Volkswagen Karriere Magazin beleuchtet auch Inhalte jenseits des Automobilsektors.

Mehr Nähe und Transparenz durch den direkten Kontakt

Die direkte und persönliche Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerbenden nimmt wieder zu. Die Anzahl der genannten Ansprechpartner ist gestiegen, nachdem sie in den letzten Jahren abgenommen hatte. Persönliche Kontakte vermitteln Sicherheit und Vertrauen, was das Interesse der Bewerbenden erhöht. Trotz weiterhin niedrigen Niveaus zeichnet sich ein klarer Trend ab. Fast ein Drittel der Unternehmen geben direkte Ansprechpersonen an. 2023 waren es nur 25% und im Jahr davor sogar nur 17%. Der Wert hat sich seit 2022 nahezu verdoppelt.

Testimonials spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine große Rolle. Persönliche Geschichten und Karriereverläufe von Mitarbeitern geben Bewerbenden authentische Einblicke in das Unternehmen. Diese Transparenz macht die Unternehmen menschlicher und nahbarer. In immerhin 80% der untersuchten Karriereportale werden solche Erfahrungsberichte offen kommuniziert.

Zusätzlich setzen Unternehmen verstärkt auf Live-Events, um ihre Nähe zu potenziellen Bewerbenden zu erhöhen. Diese Veranstaltungen ermöglichen es Bewerbenden, direkt mit Unternehmensvertretern zu interagieren. Interessanterweise zeigt sich ein Trend hin zu physischen Events, die 70% der Angebote ausmachen, während digitale Events nur noch 32% betragen. Diese Entwicklung unterstreicht den Wert des persönlichen Austauschs.

Insgesamt ist der persönliche Kontakt insbesondere im digitalen Raum von großer Wichtigkeit, denn Recruiting ist und bleibt ein People Business.

Fortschritte und Herausforderungen im Bereich Inklusion

Das Thema Inklusion wird von immer mehr Unternehmen aufgegriffen und als wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur kommuniziert. 82% der untersuchten Unternehmen behandeln das Thema auf ihren Webseiten und betonen ihre Bemühungen um eine inklusive Arbeitsumgebung. Diese Offenheit zeigt, dass Unternehmen die Bedeutung von Inklusion erkannt haben.

Insgesamt entwickeln sich Kennzahlen auf den Karriereportalen immer weiter und geben dadurch messbare Einblicke in den Kaninchenbau, wie sich unterschiedliche Themen tatsächlich entwickeln.

Trotz dieser Fortschritte gibt es jedoch Herausforderungen. Die Inklusionsquote, also der Anteil der Mitarbeitenden mit Handicap, wird seltener auf den Webseiten gefunden als in dem Vorjahr. Dies stellt einen Rückschritt dar und könnte auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Inklusionsstandards zurückzuführen sein.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Barrierefreiheit der Karriereseiten. Im Vergleich zu den Corporate Websites schneiden die Karriereseiten zwar besser ab. So verwenden 96% der Seiten Metatitel, 60% Alternativtexte für Grafiken und 72% Untertitel für Videos. Allerdings bleiben die Seiten noch über mehr als die Hälfte hinter den technischen Voraussetzungen, wie der Google Lighthouse Index zeigt. Hier stehen die Unternehmen noch vor großen Herausforderungen in der Zukunft.

  • Obwohl Inklusion thematisch voranschreitet, bleibt Barrierefreiheit auf Karriereseiten eine Herausforderung.
  • Bei der Deutschen Bahn werden Jobinteressierte bei der Bewerbung über einen Chatbot unterstützt.
  • Bei Otto werden den Bewerbenden die Kontakte für die jeweiligen Bereiche bereitgestellt.
  • Bei der Telekom werden eine Fülle an Events für Jobinteressenten angeboten.

Zusammenfassung

Unser HR-Benchmark zeigt ein wachsendes Engagement für Vielfalt, direkte Kommunikation und Inklusion, auch wenn noch hier und da sicher Raum für Verbesserungen besteht. Die Verbindung dieser Themen verdeutlicht, wie umfassend und vielschichtig die Anstrengungen der Unternehmen sind, um eine attraktive und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. Ein tieferer Einblick in die Unternehmenskultur und das Engagement kann für Bewerbende entscheidend sein, sie ermutigen, weitere Informationen zu suchen und möglicherweise Teil dieser positiven Entwicklungen zu werden.

Der Wettbewerb um die besten Fachkräfte findet bereits auf den Karriereseiten der deutschen Unternehmen statt. Mit klaren, transparenten Informationen und technischen Raffinessen wird der erste Kontakt für Bewerbende so attraktiv wie möglich gestaltet.

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Matthias Ewen