Investor Relations-Kommunikation im Härtetest

Editorial

In Krisenzeiten setzen Deutschlands Top-Konzerne in der digitalen Kapitalmarktkommunikation vor allem auf Haltung und Werte. Außerdem zeigen sie mehr Transparenz bei Umsatz- und Ergebnisprognosen. Der Investorendialog in Social Media wird zunehmend professionalisiert – hier gibt es einen deutlichen Zuwachs auf der Plattform LinkedIn. Die Verknüpfung von Unternehmenserfolg mit Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsstrategien ist ein anhaltender, längerfristiger Trend hin zum Standard. Die Investor-Relations-Bereiche der Corporate Websites entwickeln sich insgesamt nur zögerlich weiter. Der IR Benchmark offenbart in allen Untersuchungskategorien deutlichen Nachholbedarf, vor allem in den Bereichen Content und Kommunikation und bei Service und Usability gibt es großes Optimierungspotenzial. 

Agieren statt reagieren: Strategische Kommunikation im Umgang mit Krisen wird elementar 

In Krisenzeiten ist eine funktionierende strategische Kommunikation von unschätzbarem Wert. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur auf unmittelbare Auswirkungen zu reagieren, sondern auch langfristige Effekte zu antizipieren. Die Bandbreite der Kommunikationsanlässe wird jährlich größer: Von einfachen Sparmaßnahmen aufgrund der Energiekrise, über sich verändernde komplexe Wertschöpfungsketten bis hin zu geopolitischen Verwerfungen. In diesem Kontext ist es essentiell, vorausschauend zu handeln und durch transparente Kommunikation das Krisenpotential zu minimieren. Wer in konstanten, proaktiven Dialog mit allen Share- und Stakeholdern tritt, kann Vertrauen und Investment erhalten und neu aufbauen. Dazu sollte auch gehören, Interessierten mitzuteilen, warum sich das Investment in die eigene Aktie lohnt. Selbstverständlich? Offenbar nicht ... 

In Lichtgeschwindigkeit: KI und Big Data erreichen Investor Relations 

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Investor-Relations-Landschaft grundlegend zu verändern. Die Fähigkeit von KI, große Datenmengen zu verarbeiten, bietet eine nie dagewesene Einsicht in das Verhalten und die Präferenzen von Investor:innen, beeinflusst Finanzberichte, Markteinschätzungen und Risikomanagement. Die Annahme, KI könne auf Knopfdruck Reporting und IR-Kommunikation übernehmen, ist dennoch falsch. Strukturieren, Priorisieren und Schnittstellen schaffen – das sind derzeit menschliche Aufgaben, die einen erheblichen finanziellen, personellen und zeitlichen Aufwand erfordern, bevor ein KI-Modell übernehmen kann. Auch die empathische, persönliche und kreative Ansprache ist eine klassisch menschliche Leistung. Als Analyse- und Content-Assistent kann KI schon jetzt IR-Abteilungen entlasten. Hand aufs Herz: Nutzen Sie künstliche Intelligenz? Denken Sie daran, dass Sie die Haltung Ihres Unternehmens zu digitaler Ethik dringend kommunizieren sollten! 

ESG als integrales Element der Investment Story 

Korreliert Ihr Unternehmen seinen Geschäftserfolg mit den ökologischen und sozialen Kennzahlen? Und ist dieser Faktor maßgeblich für Investitionen? Kommunizieren Sie den Zusammenhang im Investorendialog! ESG in der Investment Story mitzudenken, bietet Transparenz und signalisiert gleichzeitig eine zukunftsorientierte Unternehmensführung, die langfristiges Wachstum und Risikomanagement berücksichtigt. Wir sehen hier einen längerfristigen Trend, der nicht nur die IR-Arbeit beeinflusst, sondern tief in Geschäftsmodelle und Unternehmensstrategien eingreift und sie verändert. 

Der IR Benchmark beleuchtet die wichtigsten Trends und Best Practices in den Investor-Relations-Bereichen der Corporate Websites. Wie die untersuchten Websites der Top-Konzerne abschneiden, sehen Sie im Ranking. Die Studie bietet eine umfassende Analyse der aktuellen digitalen IR-Kommunikation in Deutschland. Sie untersucht, ob grundlegende Unternehmensphilosophien, -strategien und Werte im IR-Bereich klar dargelegt werden und als Storyelement taugen. Sie analysiert, inwiefern Unternehmen in der IR-Kommunikation auf Themen wie IR-Ziele, Investmentgründe, Digitalisierung und Nachhaltigkeit eingehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem zur Verfügung gestellten Material zu Hauptversammlungen, Testimonials von Vorständen, Share- oder Stakeholdern und weiterem Content, der die Ziele der Kapitalmarktkommunikation unterstützt. Der Benchmark misst die Nutzung von Service-Features, Dialogtools und Kommunikationskanälen und bietet so die perfekte Grundlage für Optimierungen und neue Kommunikationsziele. 

Bereitstellung von Informationen in Investor-Relations-Bereichen 

Dass eine transparente Darstellung der Unternehmenswerte und Unternehmensphilosophie im IR-Bereich wesentlich ist, darüber besteht offenbar ein breiter Konsens. So präsentieren 96 Prozent der untersuchten Unternehmen eine Selbstvorstellung, 88 Prozent kommunizieren hier ihre Werte. 

Der strategische Nutzen und die Ziele von IR werden hingegen nur unzureichend kommuniziert. Bei nur 18 Prozent der Unternehmen finden wir Aussagen darüber, was unter guter Investor-Relations-Arbeit zu verstehen ist oder wozu sie betrieben wird.

Die Bedeutung von Werten für den wirtschaftlichen Erfolg wird auf den IR-Seiten mittlerweile von gut zwei Drittel der Unternehmen betont. Dies stellt eine signifikante Steigerung im Vergleich zu 2021 (36 Prozent) dar, und lässt darauf schließen, dass Aspekte ethischer Unternehmensführung an Relevanz gewinnen. 

Nach wie vor wird das wichtige Element “Corporate Story” von IR-Abteilungen überwiegend ignoriert und nicht eingebunden. Nur 14 Prozent der Unternehmen verweisen darauf. 

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Why Invest? Investmentrelevante Informationen im IR-Bereich

Offenbar gibt es eine steigende Tendenz zur Transparenz in Hinblick auf finanzielle Erwartungen. Unsere Daten zeigen, dass ein Großteil der Unternehmen, nämlich 92 Prozent, Umsatz- und Ergebnisprognosen auf ihrer IR-Seite veröffentlichen. Dies markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 76 Prozent im Jahr 2021.

Die Beschreibung der Wertschöpfungskette auf den IR-Seiten ist mit 78 Prozent ebenfalls gut vertreten, wenngleich es hier einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 92 Prozent im Jahr 2022 gibt. Möglicherweise ist dieser Rückgang auf Implikationen und Unsicherheiten infolge von Krisenereignissen, wie zum Beispiel durch Disruptionen der Wertschöpfungskette u.a. durch den Ukraine-Krieg zurückzuführen.

Knapp zwei Drittel der Unternehmen geben Informationen darüber, warum sich eine Investition in ihre Aktien lohnt, was einen leichten Anstieg gegenüber 60 Prozent im Jahr 2022 darstellt. Kehren wir diese Information um, ergibt sich die erstaunliche Tatsache, dass nach wie vor ein Drittel der IR-Abteilungen keine Auskunft darüber gibt, warum man in die Aktien des Unternehmens investieren sollte.

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Testimonials von Stakeholdern wie Vorstandsmitgliedern, Investor:innen, Lieferanten und Kundschaft werden von 66 Prozent der Unternehmen genutzt, verglichen mit 56 Prozent im Vorjahr. Eventuell bildet sich hier der Versuch ab, Vertrauen und Glaubwürdigkeit durch die Meinungen und Erfahrungen verschiedener Interessengruppen zu stärken.

Digitalisierung und Frequenz im Reporting

Die Digitalisierung der Geschäftsberichterstattung schreitet nach wie vor nur zögerlich voran. Nur 42 Prozent der Unternehmen stellen bislang einen aktuellen Online-Geschäftsbericht zur Verfügung, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 36 Prozent im Jahr 2021 darstellt.

Online-Halbjahresberichte werden nur noch von vier Prozent der Unternehmen bereitgestellt, gegenüber acht Prozent im Jahr 2022. Ähnlich verhält es sich mit den Online-Quartalsberichten, deren Verfügbarkeit von 10 Prozent im Jahr 2022 auf 6 Prozent gesunken ist. Die Verfügbarkeit von Online-Nachhaltigkeitsberichten bleibt mit 26 Prozent unverändert gegenüber dem Vorjahr. Möglicher Grund ist ein zu hoher Aufwand bei knappen Ressourcen.

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Welche Trendthemen zeichnen sich ab, und wo werden sie gespielt?

Das Thema Nachhaltigkeit spielt weiterhin eine prominente Rolle in der Investor-Relations-Kommunikation, wie aus unserem aktuellen Benchmark hervorgeht. Die Bedeutung von umweltbezogenen, sozialen und Governance-Themen (ESG) wird von den Unternehmen zunehmend erkannt, Investor:innen werden gezielt über diese Aspekte informiert. Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen, 86 Prozent, bereitet Nachhaltigkeitsthemen speziell für Investoren auf. 70 Prozent der Unternehmen kommunizieren hier auch ihre Nachhaltigkeitsstrategie.

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Unternehmen erkennen offenbar zunehmend die wirtschaftlichen Vorteile einer nachhaltigen Geschäftsführung und heben diese hervor. Wir sehen eine steigende Tendenz, den Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsaufwänden und Geschäftserfolg zu betonen. 74 Prozent der Unternehmen stellen diese Verbindung her, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 66 Prozent im Vorjahr bedeutet.

Ein weiterer interessanter Trend ist die Zunahme der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Geschäftsbericht. Hier ist ein deutlicher Anstieg auf 42 Prozent im Vergleich zu 24 Prozent im Vorjahr zu verzeichnen, was darauf schließen lässt, dass Unternehmen den Wert einer integrierten Berichterstattung, die finanzielle und nicht-finanzielle Leistungen zusammenfasst, zunehmend anerkennen.

Schließlich verbindet bereits knapp die Hälfte der Unternehmen ESG-Informationen mit ihrer Kapitalmarkt-Story. Dies unterstreicht die wachsende Erkenntnis, dass ESG-Faktoren eine wesentliche Rolle im Wertversprechen eines Unternehmens gegenüber Investoren spielen.

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Digitalisierung als Wachstumstreiber

Die Studie zeigt, dass Digitalisierung ein zunehmend wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie ist und dass Unternehmen zunehmend Wert darauf legen, spezifische und messbare Ziele in Bezug auf ihre digitalen Vorhaben zu definieren und diese transparent zu machen. Unternehmen beginnen auch, die Synergien zwischen Digitalisierung und nachhaltiger Entwicklung zu erkennen und zu kommunizieren.

Im Jahr 2023 geben 70 Prozent der untersuchten Unternehmen an, dass Digitalisierung Teil ihrer Unternehmensstrategie ist, ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Die Anzahl der Unternehmen, die konkrete Digitalisierungsziele kommunizieren, hat sich erheblich von 28 Prozent im Jahr 2021 auf 42 Prozent erhöht. Der Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird ebenfalls häufiger thematisiert, mit einem signifikanten Anstieg auf 26 Prozent im Jahr 2023 gegenüber 16 Prozent im Jahr 2021.

Die Kommunikation über digitale Ethik im Bereich Investor Relations bleibt indes konstant, hier sehen wir – gerade in Hinblick auf den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz – deutlichen Handlungsbedarf.

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Die Kommunikationskanäle von Investor Relations

IR-Abteilungen setzen offenbar verstärkt auf Aktualität und laufende Informationsvermittlung, um ihre Stake- und Shareholder auf dem Laufenden zu halten. Die Verwendung von News Feeds auf IR-Seiten ist inzwischen zum Standard geworden. Mit 96 Prozent nutzen inzwischen fast alle Unternehmen diese Möglichkeit. 88 Prozent der Unternehmen bieten individuelle Kontaktmöglichkeiten wie Telefonnummern oder E-Mail-Adressen ihrer Ansprechpersonen an. Dies ermöglicht die direkte und unkomplizierte Kontaktaufnahme.

Die meisten IR-Abteilungen setzen nach wie vor auf traditionelle Kommunikationskanäle und adaptieren digitale Dialogformen wie Chats nur sehr zögerlich. Chats und Direct Messenger spielen weiterhin kaum eine Rolle in der digitalen IR-Kommunikation. Tatsächlich bieten nur acht Prozent der IR-Seiten überhaupt eine Chatmöglichkeit an. Chatbots werden von 6 Prozent der Unternehmen eingesetzt, während lediglich ein Unternehmen einen Livechat zur Verfügung stellt.

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Die Präsenz auf Social Media wird im IR-Bereich allerdings immer wichtiger, was sich in einem Anstieg der Unternehmen zeigt, die einen Überblick über ihre Social-Media-Kanäle anbieten – von 84 Prozent im Jahr 2021 auf 94 Prozent im Jahr 2023. Die Verbreitung von spezifischen IR-Blogs oder IR-Magazinen bleibt indes gering und liegt unverändert bei acht Prozent.

Die Detailzahlen verdeutlichen die Trends:

  • LinkedIn: Das professionelle Netzwerk hat im Investor-Relations-Bereich eine beeindruckende Präsenz gewonnen mit 84 Prozent der Unternehmen, die hier einen eigenen Kanal anbieten, im Vergleich zu 78 Prozent im Jahr 2022 und nur 20 Prozent im Jahr 2021.
  • Xing: Die Einbindung von XING stagniert. Seit 2021 liegt der Anteil der Investor-Relations-Bereiche, die einen Xing-Kanal nutzen, stabil bei 12 Prozent.
  • X (Ex-Twitter): Mit 8 Prozent in den Jahren 2023 und 2022 bleibt X für IR eine wenig entscheidende Plattform.
  • Facebook: Die Plattform zeigt nach einem ordentlichen Sprung im Vorjahr in 2023 wieder einen leichten Rückgang auf 32 Prozent.
  • Instagram: Die visuell orientierte Plattform ist für Investor Relations recht unbedeutend, nur zwei Prozent der IR-Abteilungen sind hier vertreten, ein Abschwung gegenüber dem Vorjahr.
  • YouTube: Die Video-Plattform bleibt stabil – 40 Prozent der Unternehmen verlinken sie in den Jahr 2023 und 2022, gegenüber 20 Prozent im Jahr  2021.
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Wie nutzerfreundlich und serviceorientiert sind IR-Bereiche?

Dieses Kapitel der Studie widmen wir Share- und Stakeholdern wie z.B. Finfluencern als Hauptzielgruppen der Investor-Relations-Bereiche. Wie gut werden sie auf den Websites durch Service-Funktionen und Usability abgeholt?

Unternehmen informieren auf den IR-Websites standardmäßig zu vergangenen Hauptversammlungen. Auch Archive zu vergangenen Hauptversammlungen werden von fast allen Unternehmen im IR-Bereich bereitgestellt.

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Die Verbreitung von Videos zu Hauptversammlungen ist mit 84 Prozent ebenfalls konstant geblieben. Die Bereitstellung von Bildern von Hauptversammlungen hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder reduziert, von 14 Prozent im Jahr 2022 (vermutlich ein pandemisch verursachter Effekt) auf 6 Prozent im Jahr 2023.

FAQ-Sektionen zu Hauptversammlungen sind bei knapp der Hälfte der Unternehmen zu finden, auch hier gibt es keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr.

Benutzerfreundlichkeit und Informationsbereitstellung im Investor-Relations-Bereich

Die Studienergebnisse zur Benutzerfreundlichkeit und Informationsbereitstellung auf Investor-Relations-Seiten zeigen teilweise Verbesserungen. Eine steigende Anzahl von Unternehmen, nun 72 Prozent, ermöglicht den Import von Kalendereinträgen in persönliche Kalender. Wir bemerken auch einen signifikanten Anstieg bei der Bereitstellung von Intext-Finanzglossaren, von acht Prozent im Jahr 2021 auf 22 Prozent in 2023. Expertenmeinungen werden nach und nach im IR-Bereich publiziert. Seit 2021 sehen wir einen sachten Anstieg von Analystenempfehlungen, von 52 Prozent in 2021 auf 56 Prozent in 2023. Die Funktion eines digitalen Warenkorbs zur Sammlung von Dokumenten zeigt mit 10 Prozent keine Veränderung zum Vorjahr.

Visualisierung von KPIs

In Bezug auf die Darstellung von Key Performance Indicators (KPIs) zeigt der IR-Benchmark, dass die meisten Unternehmen zwar wichtige Kennzahlen angeben, die Nutzung von smarten, interaktiven Infografiken jedoch noch nicht weit verbreitet ist. Hier könnten Unternehmen sich verbessern, um komplexere Daten zugänglicher und verständlicher zu präsentieren.

Nur etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen bereiten Kennzahlen smart auf. Bei gut zwei Dritteln der Unternehmen finden wir sie als Excel-Download. Auch bei der Visualisierung von Dividendenzahlungen sehen wir Optimierungspotenzial: Gut die Hälfte der Unternehmen stellt diese in einer Zeitreihe dar.

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News- und Content-Services

Die Renaissance des Newsletters setzt sich auch im IR-Bereich fort: Mehr als die Hälfte der Unternehmen bietet im IR-Bereich die Möglichkeit an, einen IR-Newsletter zu abonnieren. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 48 Prozent im Jahr 2021. Die Option, Inhalte per E-Mail weiterzuleiten, ist leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber immer noch deutlich über dem Wert von 2021.

Videos werden von knapp der Hälfte der Unternehmen im IR-Bereich platziert. Podcasts verzeichnen einen deutlichen Rückgang, von 18 Prozent im Jahr 2022 auf lediglich vier Prozent im aktuellen Jahr. Bedenkt man die wachsende Beliebtheit von Podcasts im Allgemeinen, ist dies ein überraschender Trend und könnte auf eine Neubewertung ihrer Effektivität im IR-Kontext hindeuten. 

  • Good Practice: Die Deutsche Telekom punktet mit einem eigenen Service-Bereich für IR-Themen

Die Untersuchung der technischen Leistung und Nachhaltigkeit von Investor-Relations-Websites zeigt unterschiedliche Ergebnisse für mobile und Desktop-Plattformen sowie für die Umweltverträglichkeit. 

Die Optimierung für mobile Endgeräte liegt offenbar nach wie vor nicht im Fokus vieler Unternehmen, was die Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit deutlich einschränkt. Mit nur 10 Prozent erreicht ein nur geringer Anteil von Unternehmen einen guten Pagespeed auf mobilen Geräten. Immerhin zwei Drittel der Unternehmen erreicht auf dem Desktop einen guten Pagespeed.

Hinsichtlich der CO2-Produktion befindet sich weniger als die Hälfte der Websites in einem akzeptablen Bereich, immerhin 60 Prozent der Websites laufen inzwischen über grünen Strom.

Die Top 5 Unternehmen des Benchmarks

Basierend auf den in unserer Studie erzielten Punktzahlen ergibt sich im IR Benchmark folgendes Ranking:

Die Deutsche Telekom sichert sich mit 815 Punkten erstmals den ersten Platz. BASF verteidigt mit 754 Punkten den zweiten Platz und Fresenius rutscht mit 742 Punkten vom ersten auf den dritten Platz. Continental verbessert sich vom sechsten auf den fünften Platz und Merck verschwindet aus den Top 5.

Bild: MR-benchmark-contact-img

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Matthias Ewen

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