Alle Artikel
26. November 2025

Logistik Benchmark: Große Kluft zwischen Anspruch und digitalem Erlebnis

Beitrag: Logistik Benchmark: Große Kluft zwischen Anspruch und digitalem Erlebnis

DHL führt, Logistik Branche hat Nachholbedarf bei Tempo, Zugang und Orientierung

Köln/Bremen, 26. November 2025 – Die Logistikbranche lebt von Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Orientierung – doch digital hapert es genau daran. Der neue Logistik Benchmark 2025 vergleicht 54 führende Anbieter anhand von über 120 Kriterien und zeigt: Während die DHL Group mit 784 Punkten das Ranking anführt, bleiben zentrale Standards in der Breite unerfüllt. Besonders kritisch: langsame mobile Performance, fehlende Barrierefreiheit, kaum funktionierende Suchen und ungenutzte Dialogformate. 

Was die Analyse offenlegt: Drei Muster mit Wirkung

Die digitale Logistik steht an einem Wendepunkt – zwischen dem Anspruch, verlässlicher Partner zu sein, und dem Erlebnis, das Nutzer:innen tatsächlich vorfinden. Drei zentrale Muster ziehen sich durch die Ergebnisse und zeigen, wo Exzellenz entsteht – und wo Brüche die Customer Journey gefährden. 

Vertrauen fehlt die Substanz. Transparenz wird beschworen, doch oft fehlt ihr die Tiefe. Nur jedes fünfte Unternehmen veröffentlicht belastbare Nachhaltigkeitskennzahlen, obwohl mehr als die Hälfte Berichte vorhält – die allerdings häufig versteckt oder schwer auffindbar sind. Eine klar formulierte Unternehmensstrategie kommuniziert nicht einmal jeder Zweite. Und ausgerechnet beim Zukunftsthema Künstliche Intelligenz herrscht eine bemerkenswerte Leerstelle: Kein einziges Unternehmen weist Leitlinien aus, die Orientierung und Sicherheit geben könnten. Vertrauen entsteht so nicht – es bleibt Versprechen ohne Beleg. 

Reichweite ist nicht Dialog. Die Branche ist auf Social Media breit präsent, doch diese Reichweite landet zu selten dort, wo sie Wirkung entfalten könnte: auf der eigenen Website. Nur ein Viertel bindet seine Kanäle sichtbar und strategisch ein – Inhalte bleiben in den Plattform-Silos, statt die Customer Journey aktiv weiterzuführen. Echtzeit-Dialog fehlt fast vollständig: Chatbots oder Live-Chat sind bei weniger als jedem vierten Anbieter verfügbar. Damit bleibt wertvolles Potenzial für schnelle Klärungen, Transparenz und effizienteren Service ungenutzt. Wer hier nachlegt, verkürzt Wege, senkt Kosten – und schafft spürbar bessere Nutzererlebnisse. 

Technik ist die Achillesferse. Entscheidend ist nicht die einzelne Disziplin, sondern das Zusammenspiel – und genau dort zeigen sich die größten Unterschiede. Auf Mobilgeräten erreicht nur jeder Vierte einen „guten" PageSpeed-Wert; spürbare Ladezeiten bremsen die Journey, bevor sie richtig beginnt. Eine funktionierende Volltextsuche ist die Ausnahme, FAQ-Listen gibt es kaum – wer etwas sucht, landet zu oft in Sackgassen statt schnell beim Ziel. Barrierefreiheit bleibt lückenhaft; besonders kritisch sind Tracking-Formulare, die von Screenreadern nicht erfasst werden – ein Nadelöhr ausgerechnet dort, wo Orientierung zählt. Nachhaltige IT ist noch nicht flächendeckend verankert: Knapp die Hälfte setzt auf Grünstrom oder klimaneutrale Server, bei vier von zehn Unternehmen liegen die Website-Emissionen über dem Branchenschnitt. Bei Self-Services bewegt sich etwas: Mehr als die Hälfte ermöglicht Tracking, Rechnungsabruf oder Dokumentendownload – doch vollwertige Portale mit Sendungsverfolgung sind erst bei jedem Vierten verfügbar, erweiterte Funktionen wie Terminbuchung oder Kapazitätsabfragen bei noch weniger. 

„Tempo, Zugang und Orientierung sind die DNA der Logistik – im Lager wie auf der Straße. Genau das muss digital genauso gelten. Wer Performance, Barrierefreiheit, verlässliche Suche und tragfähige Self-Services orchestriert, liefert ein Service-Erlebnis, das Vertrauen schafft und konvertiert", sagt Thorsten Greiten, Geschäftsführer der NetFederation GmbH. 

Top 5 im Überblick

Bild: Ranking_Top5_logistik

 Mehr als 660 Punkte Abstand: Die Branche zwischen Transformation und Aufholbedarf

Der digitale Abstand ist erheblich: Zwischen Spitzenreitern mit über 70 Prozent Erfüllungsgrad und Nachzüglern unter 30 Prozent liegen keine Nuancen, sondern grundlegend verschiedene Nutzererlebnisse – und damit auch unterschiedliche Wettbewerbspositionen.  

„Social-Reichweite ohne Website-Integration, langsame mobile Seiten und fehlende Orientierung kosten täglich Vertrauen und Conversion. KI wird zum Gatekeeper – wer seine Inhalte nicht klar strukturiert, riskiert digitale Unsichtbarkeit. Die schnellsten Hebel sind klar: Kanäle integrieren, mobile Performance beschleunigen, Prozesse barrierefrei machen, Self-Services ausbauen und Inhalte KI-gerecht aufbereiten", so Greiten weiter. 

Die Studie zeigt, wo die größten Hebel liegen – Transparenz, integrierter Dialog und technische Exzellenz – und wie Websites zur belastbaren Service-Plattform reifen können. 

Eigene Position ermitteln Der kostenfreie Logistik-Check zeigt in 30 Minuten, wo Ihr digitaler Auftritt im Wettbewerbsvergleich steht – und welche drei Maßnahmen am schnellsten Wirkung entfalten. 

Studie und Check: https://www.logistikbenchmark.de/

Über NetFed und team neusta

NetFed ist Teil der team-neusta-Gruppe und verantwortet Analyse & Bewertung, Strategie, Design sowie technische Umsetzung digitaler Auftritte. team neusta bietet Beratung, Entwicklung und Umsetzung komplexer Software-, Mobile- und E-Commerce-Lösungen. Rund 1.200 Angestellte; Umsatz 2023 ca. 163 Mio. Euro. 

Seit 25 Jahren untersucht NetFed die Websites ausgewählter deutscher Unternehmen. Dabei screent NetFed in jährlich fünf Benchmarks die Corporate Websites sowie die Online-Präsenzen der Fachbereiche Corporate Responsibility (CR), Human Resources (HR), Media Relations (MR) und Investor Relations (IR). Den umfangreichen Überblick über aktuelle Standards und Trends in der digitalen Kommunikation nutzen wir, um unsere Kund:innen zu aktuellen Entwicklungen optimal beraten und sie bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen unterstützen zu können. 

Weitere Details zur Studie finden Sie unter https://www.logistikbenchmark.de/

Medienkontakt: 

Matthias Ewen 
Fon: +49 (0) 2236 / 3936-777 
Mail: matthias.ewen@net-federation.de 

NetFederation GmbH 
Sürther Hauptstraße 180 B 
50999 Köln