Interview: So sorgt Merck für eine zeitgemäße digitale CSR-Kommunikation
Die Nachhaltigkeitskommunikation der Merck KGaA zählt zu den besten in unserem CSR-Benchmark: Dieses Jahr belegt das Unternehmen den 2. Platz. Im Interview erklärt Judith Rahner, Senior Manager Sustainability Communications, was die CSR-Kommunikation bei Merck ausmacht.
Liebe Frau Rahner, Sie haben in unserem CSR Benchmark den zweiten Platz belegt – dazu erst einmal herzlichen Glückwunsch! Was ist für Sie die Grundlage einer erfolgreichen CSR-Kommunikation?
Im Kern geht es darum, unsere Botschaften klar und konsistent rüberzubringen – für die unterschiedlichen Zielgruppen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren. Soweit sind die Ziele ähnlich wie bei anderen Kommunikationsaktivitäten. Darüber hinaus spielen meines Erachtens Glaubwürdigkeit und Transparenz eine größere Rolle. Das erwarten auch die Stakeholder – vom Investor bis zur NGO.
Sie schreiben auf Ihrer Website, dass Nachhaltigkeit fest in Ihrer Geschäftsstrategie verankert ist. Wie hilft Ihnen das bei der Kommunikation der unterschiedlichen CSR-Themen?
Durch das feste Verankern der strategischen Nachhaltigkeitsziele in der Gesamtstrategie ist die Kommunikation einfacher geworden. Die Botschaften sind enger miteinander verzahnt und intern haben wir deutlich mehr Sichtbarkeit für unsere Themen erreicht.
Sie veröffentlichen Ihren Nachhaltigkeitsbericht getrennt vom Geschäftsbericht. Welche Gründe sprechen bei Ihnen für ein separates CSR-Reporting, statt einer integrierten Berichterstattung?
Gute Frage, wir setzen uns gerade damit auseinander, wie eine integrierte Berichterstattung aussehen könnte. Insgesamt gibt es durch die unterschiedlichen Rahmenwerke, etwa International Financial Reporting Standards (IFRS) oder Global Reporting Initiative (GRI), eine Fülle von Anforderungen, die man erstmal in einem Bericht unterbringen muss. Gerade bei Merck haben wir durch die sehr unterschiedlichen Geschäfte, in denen wir tätig sind, auch ein extrem breites Themenspektrum, über das wir berichten.
Inwiefern hat die Corona-Pandemie Ihre CSR-Kommunikation beeinflusst? Welche Themen rückten dadurch stärker in den Fokus?
Auf der einen Seite sind bestimmte produktbezogene Themen wichtiger geworden, etwa wie wir als Unternehmen mit unseren Life-Science-Technologien und -Produkten zur Impfstoffproduktion beitragen. Darüber hinaus haben mitarbeiterbezogene Themen, wie etwa flexible Arbeitsformen oder psychische Gesundheit, eine stärkere Sichtbarkeit. Über unser gesellschaftliches Engagement in Covid-Zeiten sprechen wir natürlich ebenfalls.
Welche Rolle spielen soziale Medien bei der Kommunikation rund um das Nachhaltigkeitsengagement von Merck?
Soziale Medien spielen eine große und immer größer werdende Rolle. Für unsere Nachhaltigkeitsbotschaften nutzen wir sie bereits intensiv. Beispielsweise machen wir seit vier Jahren eine Informationskampagne über zentrale Inhalte unseres Nachhaltigkeitsberichts und schalten dafür beispielsweise zielgruppenspezifisch Anzeigen auf LinkedIn. Außerdem sehen wir, dass Mitarbeiter:innen sich sehr stark mit den Themen identifizieren, bereit sind diese auch über ihre eigenen Kanäle zu teilen und damit zu Botschaftern werden.
Gibt es aus Ihrer Sicht CSR-Themen, die in der Unternehmenskommunikation zukünftig an Bedeutung gewinnen werden?
Meines Erachtens gewinnt Klimaschutz als Thema an Bedeutung, denn die Öffentlichkeit will informiert werden, wie auch Unternehmen beitragen. Alles rund um Diversität der Belegschaft und Flexibilisierung der Arbeit wird relevanter, aber auch ethische Themen.
Vielen Dank für das spannende Interview und die interessanten Blicke hinter die Kulissen, liebe Frau Rahner!
Haben wir Sie inspirieren können?
Lassen Sie uns miteinander sprechen. Wir finden für Sie die ideale Lösung.