Das KI-Experiment: Was weiß ChatGPT über Ihr Unternehmen?

Testen Sie selbst: Fragen Sie ChatGPT nach dem Frauenanteil in Führungspositionen Ihres Unternehmens. Die Antwort überrascht – oder erschreckt. Externe Systeme füllen Lücken mit dem, was sie finden – oder erfinden.
KI redet bereits über Sie – Was externe Antwortsysteme über Ihr Unternehmen sagen
Testen Sie selbst: Öffnen Sie ChatGPT und fragen Sie nach dem Frauenanteil in Führungspositionen Ihres Unternehmens. Oder nach Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Oder nach der Anzahl der Nationalitäten in Ihrer Führungsebene.
Die Antwort kommt prompt nach dem Prompt – aber ist sie korrekt? Aktuell? Vollständig?
Das Experiment zeigt ein Problem u
Externe Antwortsysteme beantworten bereits heute millionenfach Fragen zu deutschen Unternehmen. Sie greifen dabei auf das zurück, was sie finden: unternehmenseigene Presseportale, Wikipedia-Einträge, alte Zeitungsartikel, Forenbeiträge. Wenn strukturierte, aktuelle Daten fehlen, improvisiert KI – oder schweigt.
Der aktuelle MR Benchmark 2025 zeigt eine verblüffende Diskrepanz: 90 % der untersuchten Presseportale kommunizieren über KI-Themen und deren Anwendung im Unternehmen. Strategiepapiere zu Künstlicher Intelligenz, ethische Leitlinien, Anwendungsfälle – das Thema ist flächendeckend angekommen.
Gleichzeitig zeigen nur 24 % die Kennzahl über den Anteil von Frauen in Führungspositionen. Mit Definition, Stichtag, Zeitreihe – den Daten, die externe Systeme verstehen und korrekt verarbeiten können.
Was passiert, wenn Daten fehlen?
Wenn ChatGPT, Gemini oder andere Systeme nach Ihrem Diversitäts-Status gefragt werden, suchen sie in Ihrer Presse-Website. Finden sie nichts oder nur vage Formulierungen, greifen sie auf Sekundärquellen zurück:
- Wikipedia-Artikel (oft veraltet oder unvollständig)
- Presseartikel (möglicherweise Jahre alt)
- Branchenstudien (Durchschnittswerte statt Ihrer spezifischen Zahlen)
- Eigene Schlussfolgerungen basierend auf verfügbaren Fragmenten
Das Ergebnis: Externe Systeme erzählen Ihre Geschichte – aber nicht mit Ihren Daten. Besonders prekär wird es bei sensiblen Themen wie Diversity, Vergütungsfairness oder Nachhaltigkeit. Hier interpretieren Algorithmen Schweigen oft als Defizit.
Der neue Stakeholder am Tisch
Nicht erst seit 2025 sitzt ein neuer Stakeholder am Kommunikationstisch: Künstliche Intelligenz. Sie durchforstet Ihre Website rund um die Uhr, beantwortet Fragen auf fremden Plattformen und formt Unternehmensbilder – mit oder ohne Ihre Beteiligung.
Von ChatGPT über Unternehmens-Chatbots bis zu Suchmaschinen: Alle greifen auf Ihre Daten zu. Die Frage ist nicht, ob Sie diese Systeme "füttern", sondern womit. Mit strukturierten, verständlichen Informationen aus erster Hand – oder mit dem, was sie irgendwo finden.
Das Paradox der aktuellen Kommunikation: Unternehmen reden über Algorithmen, schweigen aber über die Menschen, die sie einsetzen. Sie erklären KI-Ethik, verstecken aber Diversity-Kennzahlen in PDF-Berichten. Sie diskutieren maschinelles Lernen, strukturieren aber ihre eigenen Daten nicht maschinenlesbar.
Die neue Realität für Media Relations
Früher genügte es, Journalistinnen zu überzeugen. Ein Telefonat, ein Hintergrundgespräch, eine E-Mail mit Zusatzinfos – fertig. Heute müssen Sie zusätzlich Algorithmen versorgen, die nie anrufen, nie nachfragen, aber 24/7 aktiv sind.
Diese Systeme sind unerbittlich präzise: Sie registrieren, ob Kennzahlen mit Stichtag versehen sind. Ob Definitionen mitgeliefert werden. Ob Zahlen als Zeitreihe verfügbar oder nur Momentaufnahmen sind. Ob Daten in maschinenlesbarer Form (HTML-Tabellen) oder als unzugängliche PDFs vorliegen.
Wer strukturiert kommuniziert, kontrolliert die Erzählung. Wer schweigt oder unpräzise bleibt, überlässt anderen die Deutung.
Erste Schritte: Was Sie sofort tun können
- Machen Sie den Test: Fragen Sie verschiedene KI-Systeme nach Kennzahlen Ihres Unternehmens. Notieren Sie, was Sie finden – und was nicht.
- Identifizieren Sie die wichtigsten 5-7 Zahlen über Menschen in Ihrem Unternehmen: Frauen in Führung, Diversity-Index, Fluktuationsrate, Vergütungsfairness, Inklusions-Werte.
- Prüfen Sie die Auffindbarkeit: Sind diese Zahlen in 30 Sekunden auf Ihrem Presseportal zu finden? Mit klarer Definition und Stichtag?
Die Infrastruktur für maschinenlesbare Kommunikation ist kein Zukunftsprojekt. Sie ist Gegenwart. Externe Antwortsysteme wirken heute – nicht morgen. Machen Sie den KI Readiness Check mit uns. Und optimieren Sie Ihre Website für KI (sog. GEO).
Was die Spitzenreiter anders machen
Der vollständige MR Benchmark zeigt: Die besten Presseportale haben verstanden, dass Daten heute genauso wichtig sind wie Pressemitteilungen. Sie stellen Kennzahlen strukturiert bereit – für Menschen und Maschinen.
Die vollständige MR Benchmark erscheint in den nächsten Wochen. Seien Sie informiert und tragen Sie sich in den NetFed Newsletter ein.
Übrigens: Der MR Check übersetzt diese Erkenntnisse in Ihre individuelle Auswertung und Ihren Maßnahmenplan. Für gescreente und nicht gescreente Unternehmen.

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