Alle Artikel
20. Juli 2021

HR Benchmark 2021: Offenheit überzeugt beim digitalen Recruiting

Beitrag: HR Benchmark 2021: Offenheit überzeugt beim digitalen Recruiting

Köln. Ein neuer Job ist aufregend und gleichzeitig mutiger Sprung ins kalte Wasser. Um sich einen ersten Eindruck vom potenziellen Arbeitgeber zu verschaffen, spielen die Inhalte und Services auf der Karriereseite für die Bewerbenden eine entscheidende Rolle. Ob und wie die 50 größten deutschen Unternehmen den Erwartungen der Kandidat:innen gerecht werden, zeigt der diesjährige HR Benchmark der Kölner Beratungsagentur NetFed. Einige Konzerne gehen mit gutem Beispiel voran: Wie auch im Vorjahr belegt der Online-Versandhändler Otto den ersten Platz im Ranking. Gefolgt von der Deutschen Telekom auf Platz zwei und der REWE Group auf Platz drei. 

Die Suche nach einer passenden Stelle findet seit Jahren primär digital statt. Durch die Corona-Pandemie gab es einen zusätzlichen Digitalisierungsschub: Bewerbende erwarten Online-Vorstellungsgespräche sowie Onboarding per Videocall. Diese veränderten Herausforderungen richten den Fokus auf die Karriereseiten der Unternehmen. Dort suchen die Kandidat:innen Informationen zum Bewerbungsprozess, wollen Teams kennenlernen und ganzheitliche Eindrücke erhalten. Der HR Benchmark von NetFed untersucht, welche Inhalte und Features den Interessierten geboten werden und ob sich daraus eine nutzerzentrierte digitale Candidate Journey ergibt. 

„Die Kommunikation zwischen Jobsuchenden und Unternehmen ist sehr komplex und beginnt bereits vor dem Besuch des HR-Portals“, stellt Christian Berens, Geschäftsführer von NetFed, fest. Für den Gesamteindruck schauen sich Interessierte heute Social-Media-Kanäle an, lesen Bewertungen und studieren die Corporate Website des Wunschkonzerns. „Im besten Fall ist die Karriereseite digitaler Showroom. Per Klick wird das Unternehmen erlebbar, die Kultur und Persönlichkeit des Arbeitgebers sichtbar. Darüber hinaus erhalten die Interessierten vielleicht schon Gründe, warum es sich lohnt, genau dort anzufangen“, empfiehlt Berens. Hier punkten transparente Aussagen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Die Studienergebnisse belegen: Zu Diversity äußern sich mit 94 Prozent fast alle Unternehmen. In puncto Corporate Story (30 %) und Strategie (38 %) wären für die Bewerbenden mehr Einblicke interessant. Darauf geht nur jeder dritte Konzern im HR-Bereich ein.  

Ein nachvollziehbarer Bewerbungs- und Startprozess überzeugt ebenfalls: Hier verzeichnen die Konzerne ein Plus von fünf Prozent zum Vorjahr. „Was außerdem zählt, sind individuelle Geschichten der Mitarbeitenden,“ so Berens. Doch lediglich dreißig der fünfzig untersuchten Konzerne zeigen persönliche Karrierewege. „Wenn Kolleg:innen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern zu Wort kommen, tauchen die Bewerbenden nicht nur fachlich, sondern emotional ins Unternehmen ein. So wird eine persönliche Nähe geschaffen und der Blick hinter die Kulissen überzeugt noch mehr.“  

Digitale Bewerbungstools und Dialogangebote gehören zum Standard im HR-Bereich. Ebenso wie unterschiedliche Kontaktformate. Was den Kölner Experten in diesem Jahr auffällt: Direkte Ansprechpartner finden die Bewerbenden nur bei acht Prozent aller Unternehmen. Ein starker Rückgang zum Vorjahr (- 24 %). „In Zeiten, wo Homeoffice und Dezentralisierung zum Arbeitsalltag gehören, rückt der persönliche Austausch vermehrt in den Mittelpunkt. Hier sollten sich Menschen wieder mehr begegnen und vor allem der potenzielle Arbeitsgeber für die Kandidat:innen ansprechbar sein,“ fügt Christian Berens abschließend hinzu.     

HR Benchmark 2021: Unter www.hr-benchmark.de gibt es alle Ergebnisse und das Gesamtranking.