11. November 2019 | NetZwerg

Meet NetFed: Unser Funkenmariechen Vanessa

„Ein Leben ohne Karneval ist möglich, aber sinnlos.“ So bringt es unsere Projektassistentin Vanessa auf den Punkt. Seit ihrem vierten Lebensjahr schwingt sie in Karnevalsvereinen leidenschaftlich das Tanzbein und ist als Funkenmariechen mittlerweile an bis zu 20 Auftritten pro Session in und um Köln unterwegs. Ob sie Karnevalslieder überhaupt noch hören kann, was Vanessa an ihrem ersten Tag als Ehefrau gemacht hat und über Do’s und Don’ts im Kölner Karneval verzällt sie in der neuen Mitarbeiter-Story.

Vanessa – bereits seit 2007 bei NetFed und mittlerweile für Finanzen und Controlling zuständig – ist im wahrsten Sinne des Wortes in den Kölner Karneval geboren worden. Als sie am 9. Februar auf die Welt kam, ist sie direkt in die jecken Tage gerutscht. Vielleicht liegt ihr die Karnevalsbegeisterung deshalb so im Blut. Die Chancen stehen seitdem jedes Jahr gut, dass ihr Geburtstag in die Zeit zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch fällt. Das ist dann natürlich ein Jackpot.

Gerade näht und bastelt Vanessa bereits an ihrem neuen Kostüm für die kommende Session. „Ich werde mit einer Freundin zusammen Schneeflocke. Jede Session gibt es ein neues Kostüm, deshalb habe ich in meinem Fundus bereits 15 bis 18 Kostüme. Ich glaube, das habe ich von meinen Eltern.“ Die sind laut Vanessa nämlich auch ziemliche Karnevalsjecken. Aufgewachsen ist Vanessa in Sürth – im Süden Kölns, dort, wo auch die NetFeds leben. Mittlerweile wohnt sie in Weiß, das ist nur einen Ort weiter. Hier hat sie 2013 mit anderen Urkölnern und -kölnerinnen die Rhein Tänzer gegründet, die aus drei Männern und acht Frauen bestehen. Mit manchen davon hat Vanessa bereits in ihrem allerersten Karnevalsverein zusammen getanzt. Trainiert wird bei den Rhein Tänzern zweimal die Woche, oft kommt noch ein Hebetraining dazu. „Nur in der Session verzichten wir oft auf das wöchentliche Training, da wir dann mit den Auftritten schon genug unterwegs sind.“ Pro Session werden zwei neue Tänze einstudiert – aktuell ein 90er-Jahre-Tanz zu Songs der Spice Girls, Backstreet Boys, Michael Jackson und Venga Boys. Wie passt das zu Karneval? „Bei den Rhein Tänzern verbinden wir Karneval- und Showtanz. Das ist das Besondere bei den Rhein Tänzern und es ist eine gute Mischung, die einfach Spaß macht.“ Der zweite neue Tanz für die Session ist ein Mix aus verschiedenen Karnevalsliedern.

Vanessas Funkenmariechen-Karriere begann mit vier Jahren bei KG Löstige Flägelskappe Sürth Rot-Weiß.

Vanessa tritt mit ihrem Verein auf Sitzungen, Karnevalsveranstaltungen, Geburtstagfeiern, Hochzeiten sowie Sommerfesten auf. „Einmal sind wir auch in den Niederlanden aufgetreten. Das kam total gut an, weil die Karneval gar nicht kennen und überhaupt nicht wussten, was passiert.“ In der Session kann es schon mal vorkommen, dass Vanessa bis zu vier Auftritte an einem Wochenende hat. Das ist natürlich anstrengend, deswegen muss man für diesen Tanzsport fit sein und regelmäßig trainieren. Vanessa hat sich bewusst gegen einen typischen Kölner Tanzverein entschieden. „Ich glaube als Single ist es einfacher, während der Karnevalssession so viel unterwegs zu sein – vor allem auch am Wochenende. In einem Kölner Tanzverein hat man ungefähr 30 bis 40 Auftritte und ist nur unterwegs. Aber mittlerweile muss man ja irgendwie alles unter einen Hut bekommen. Man hat ja auch noch ein Privatleben.“ Trotzdem liebt sie es, auf der Bühne zu stehen. „Es ist ein tolles Gefühl und der Applaus ist quasi ein Dankeschön vom Publikum, wenn man das ganze Jahr lang so hart trainiert hat.“

Zur Uniform – ganz wichtig: nicht Kostüm! – gehören eine weiße Bluse, ein Rock, ein Spitzenhöschen, eine Strumpfhose und Stiefel.

Trotz der vielen Auftritte bekommt Vanessa auch privat nicht genug vom Karneval. An Weiberfastnacht stimmt sie sich am liebsten im Büro mit Kölsch und Mett ein und nimmt sich dann ab mittags frei. Gefeiert wird zum Beispiel mit den Mädels auf einem Karnevalspartyschiff. Zum Pflichtprogramm gehört außerdem die Mädchensitzung in Sürth. „Die ist super! Nur Frauen – das macht immer Spaß.“ Im Februar 2019 brachten dort neben den Höhnern, Brings und Kasalla 2.000 jecke Wiever das Zelt zum Beben. Absolute Don’ts zum Feiern sind für Vanessa allerdings der Heumarkt oder das Partyzelt in Köln-Zollstock. „Für mich ist das kein Karneval. Da gehen nur die Touris hin. Ich finde es schade, dass es nur ums Trinken und Partymachen geht. Für mich findet Karneval in den Kneipen oder auf Sitzungen statt.“ Im Büro sieht man Vanessa erst an Aschermittwoch wieder.

Richtige Karnevalsmuffel hat Vanessa nicht im Freundeskreis. „Ich glaube, ich habe alle angesteckt.“

Vanessa und Karneval – das gehört einfach zusammen. „Wenn ich alt und grau bin, möchte ich immer noch Karneval feiern.“ Vielleicht ist deswegen auch das Lied Für die Iwigkeit von den Räubern Vanessas Lieblingskarnevalslied. Zu diesem Song wurde bei ihrem Jungesellinnenabschied ein Tanz einstudiert, deswegen erinnert sie das Lied immer an ihre Hochzeit. Standesamtlich hat Vanessa am 10.11.2017 geheiratet. Am 11.11. ist sie dann als frisch gebackene Ehefrau mit ihren Mädels losgezogen, um die Session zu eröffnen. Es gibt also keinen Tag, an dem Vanessa nicht in Karnevalsstimmung ist. „Ich kann das ganze Jahr über Karnevalsmusik hören – auch im Büro.“

Die Redaktion sagt Kölle Alaaf! Und vielleicht sehen wir die Rhein Tänzer ja auch mal live auf den Bühnen Kölns oder bei einer NetFed-Feier 🙂