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14. Dezember 2021

Zusammenarbeit mit einem klaren Ziel – Interview mit Merck zum IR Benchmark

Beitrag: Zusammenarbeit mit einem klaren Ziel - Interview mit Merck zum IR Benchmark

Constantin Fest ist Head of Investor Relations bei der Merck KGaA. Im Interview erzählt er, wie seine Abteilung es geschafft hat, die digitale Finanzkommunikation innerhalb eines Jahres auf ein deutlich höheres Niveau zu heben.

Herzlichen Glückwunsch zu Platz 1 in unserem IR Benchmark. Im Vergleich zum Vorjahr (Platz 11) haben Sie ja einen Riesensprung gemacht. Welche Maßnahmen wurden von Ihnen in den letzten 12 Monaten veranlasst, um Ihre IR-Website zu verbessern?

Selbstverständlich geben wir uns ständig die Mühe, die Website immer besser zu gestalten und Informationen noch einfacher zugänglich zu machen. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich unser Engagement in diesem Jahr in dieser sehr guten Platzierung widerspiegelt. Im letzten Jahr haben wir auf die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Website gesetzt, indem wir alle ähnlichen Unterseiten gleich strukturiert und in den Tabellen die wichtigsten Informationen platziert haben, damit die Besucher alles auf einen Blick finden können. Wie Sie bereits bemerkt haben, haben wir größeren Wert auf die Online-Berichte gelegt, da wir uns dessen bewusst sind, dass es in der heutigen Welt ein absolutes Muss ist. Das Thema Nachhaltigkeit haben wir mit Blick auf unserer Investoren und andere Stakeholder komplett neu aufbereitet. Last but not least lassen wir uns auch von anderen inspirieren und suchen nach alternativen, modernen Lösungen, die die Website anziehender und besucherfreundlicher machen können.

Das Thema ESG scheint nun auch in dem Bereich Investor Relations immer wichtiger zu werden. Welchen Stellenwert messen Sie dem Thema ESG/CSR & Nachhaltigkeit gegenwärtig bei? Gibt es bei Ihnen Korrespondenz zwischen den Fachbereichen IR und CSR?

Das Thema Nachhaltigkeit und die damit zusammenhängende Berichterstattung ist von wachsender Bedeutung. Verantwortungsvolles Handeln ist für uns als Unternehmen mit langer Tradition und gleichzeitig starker Innovationsfähigkeit seit langer Zeit selbstverständlich. Seit 2020 haben wir unsere Bemühungen um die Kommunikation zu diesem Thema jedoch noch einmal verstärkt und mit einer neuen Strategie damit begonnen, das Thema Nachhaltigkeit in unseren Geschäften und unserer Forschung stärker und vor allem zielgerichteter zu verankern. Das geht nur, wenn alle Bereiche zusammenarbeiten: Das gilt in der Investorenkommunikation und im Reporting natürlich vor allem für die Abteilungen IR und CSR, aber auch alle anderen Gruppenfunktionen sowie die Geschäfte arbeiten hier eng verzahnt und bereichsübergreifend zusammen. Auch wenn es manches Mal ein Umdenken erfordert: Es tut einem Unternehmen gut, auf diese Weise Silostrukturen aufzulösen und Kräfte verschiedener Bereich zu bündeln.

Neben dem Thema ESG sehen wir ein weiteres Fokusthema in IR auf dem Vormarsch, welches Sie vorbildlich auf Ihrer Website präsentieren: Und zwar der Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Geschäftserfolg. Können Sie kurz erläutern, wie Sie diesen Zusammenhang für Ihre Stakeholder kommunizieren?

Aus Wissenschaft und Technologie entstehen bei Merck Innovationen und partnerschaftliche Zusammenarbeit – mit dem klaren Ziel, Leben zu verbessern. Stärker denn je setzen wir dabei auf Digitalisierung. Im Bereich Healthcare kann das bedeuten, dass wir an künstliche Intelligenz für die Arzneimittelentwicklung einsetzen oder bei Electronics, dass wir unsere Kunden dabei unterstützen, die digitalen Innovationen von morgen zu entwickeln.

Welcher Social Media Kanal ist für Sie der Wichtigste? Wodurch zeichnet sich dieser aus?

Unseres Erachtens sind die eher (Unternehmens-) newsgetriebenen Kanäle LinkedIn und Twitter für die Kapitalmarktkommunikation relevant. Auf diese Kanäle konzentrieren wir uns üblicherweise. Instagram und Facebook sind hier eher zweitrangig.

Sie sind eines von eher wenigen Unternehmen (18 von 50 Unternehmen), die einen Online-Geschäftsbericht vorlegen. Was spricht aus Ihrer Sicht für einen Online-Geschäftsbericht?

Transparenz für unsere Stakeholder zu schaffen, ist uns ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört es auch, dass Daten, die wir veröffentlichen, gut aufzufinden und zu nutzen sind. Da der Geschäftsbericht ein wichtige und umfangreiche Datenquelle z.B. für unsere Investoren und Aktionäre ist, spielt Online-Zugriff eine wichtige Rolle.

In unseren Ergebnissen fiel uns weiterhin auf, dass sowohl auf institutionelle als auch private Investoren immer stärker auf der IR-Website Bezug genommen wird. Hier verzeichnen wir insbesondere bei der Zielgruppenansprache der Privatinvestoren im Vergleich zum Vorjahr einen gewaltigen Sprung nach vorne. Inwiefern können Sie sich diese Entwicklung erklären?

Schön, dass unsere Bemühungen sichtbar geworden sind! Im Allgemeinen haben sich Governance und Best-practice in diesem Bereich weiterentwickelt, so dass die Erwartungen an Unternehmen meiner Ansicht nach klarer definiert sind als je zu vor - und damit auch gezielter umzusetzen.

Eine Frage zum Schluss: Auf welches digitale Tool möchten Sie persönlich in Zukunft nicht mehr verzichten?

Sie erwähnten bereits den Online-Geschäftsbericht. Auch der Nachhaltigkeitsbericht ist bei uns online verfügbar, was bei der Fülle der enthaltenen Informationen sehr hilfreich ist und von Investoren immer wieder gelobt wird.

Vielen Dank für das Interview, lieber Herr Fest!

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