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28. Oktober 2020

Digitale Reporting-Trends 2021: Was Sie jetzt beachten sollten

Beitrag: Digitale Reporting-Trends 2021: Was Sie jetzt beachten sollten

Digitale Lösungswege für das Reporting stehen schon seit Jahren auf der Agenda der Finanzkommunikation. Wir fassen in diesem Beitrag zusammen, was neu hinzukommt und worauf es bei der Berichterstattung jetzt und in naher Zukunft ankommt.

Form & Funktion

Viele Unternehmen verzichten bereits auf die Printversion ihres Geschäftsberichts, stellen aber zusätzlich zum Online-Reporting in HTML weiterhin ein offenes PDF zur Verfügung, das dem Print-Layout entspricht. Damit geht der Trend hin zu hybriden Geschäftsberichten, also einer Kombination aus HTML und PDF. Doch mit reinen Text-PDFs geben sich Stakeholder inzwischen nicht mehr zufrieden: Wenn überhaupt, bevorzugen diese Smart-PDFs, die ein klickbares Inhaltsverzeichnis und weiterführende Links enthalten. Für IR-Verantwortliche bedeutet das, sie müssen sowohl eine top optimierte Microsite im responsiven Design anbieten als auch die Berichtsinhalte als interaktives PDF veröffentlichen.

Die European Securities and Markets Authority (ESMA) verpflichtet u.a. alle börsennotierten Konzerne in Europa, ihre Berichte ab dem Geschäftsjahr 2020 in einem neuen Format zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich um das European Single Electronic Format (ESEF), das auf XBRL (Extensible Business Reporting Language) basiert und Dokumente maschinenlesbar macht.

XBRL kommt für sichere und geprüfte Daten in der Finanzberichterstattung zum Einsatz. Es ermöglicht ein standardisiertes Verfahren, das die Übertragung und Verarbeitung von Unternehmensdaten in eigene oder fremde Datenbanken und Systeme (z.B. Bloomberg, Reuters, Bundesanzeiger etc.) vereinfacht. Analysen, Vergleiche und Interpretationen sind so digital filter- und integrierbar.

Usability

Beim Online-Bericht in HTML spielen für die Nutzerfreundlichkeit dieselben Features eine Rolle wie auf anderen Websites auch: Nutzer erwarten Smart-Art-Grafiken und Rich-Media-Elemente, also Bilder, Infografiken, Video, Audio oder andere Formate, die zur Interaktion motivieren. Wichtig sind außerdem die Sharing-Funktion zum Teilen der Inhalte via Social Media und – besonders bei Geschäftsberichten – eine Exportfunktion für „Rohmaterialien”, z.B. für Tabellen, die in Excel weiterverarbeitet werden können.

Komplexe Publikationen wie der Geschäftsbericht müssen zudem vor allem eines haben: eine gut funktionierende Suche! Für das Search-Management sollte daher nicht nur eine sauber getaggte Suchfunktion oberstes Ziel sein, sondern auch weitere Features implementiert werden wie eine Autocomplete-Suche und Quick-Links für eine schnellere Navigation. Auch ein Chatbot, der auf künstlicher Intelligenz beruht, kann hier effizient weiterhelfen.

Zusätzlich gilt es nach wie vor, die Auffindbarkeit bei Google zu optimieren. Eine der derzeit wichtigsten SEO-Maßnahmen ist das Hinterlegen von strukturierten Daten. Damit erscheint der Geschäftsbericht nicht nur weit vorn in den Suchergebnissen, sondern erhält von Google auch eine sogenannte Rich Card, die mit Bildern und weiteren Informationen zum Unternehmen angereichert ist und sich so von den anderen Ergebnissen abhebt.

Content

Online-Geschäftsberichte sollen nicht nur blanke Daten vermitteln, sie sollen auch Spaß machen. Storytelling ist hier das Stichwort, das sich IR-Verantwortliche zu Herzen nehmen sollten. Wer Zahlen und Daten in spannende Geschichten verpackt, spricht neben Analysten und Shareholdern auch weitere Zielgruppen an. Wichtig dabei: Die Inhalte müssen auch in den sozialen Medien geteilt werden und möglichst auch Eingang finden bei Events oder Hauptversammlungen. Das freigewordene Budget der großen Image-Strecken aus den stillgelegten Printausgaben kann hier gut investiert werden.

In Zeiten der Corona-Pandemie ist außerdem eine gezielte Krisenkommunikation in und um den Geschäftsbericht notwendig. Sämtliche Effekte, die die Krise auf den Geschäftserfolg hat, sollten entsprechend aufbereitet und kommuniziert werden. Ebenfalls interessant ist es, die Zusammenhänge zwischen Krise und Digitalisierung herauszustellen, um Investoren zu zeigen: Wir sind vorbereitet und können jederzeit mit allen Unwägbarkeiten umgehen! Das gilt nicht nur für die aktuelle Corona-Krise, sondern für alle Krisen, die Unternehmen begegnen.

Welche Trends sehen Sie auf Ihre IR-Kommunikation zukommen? Wir freuen uns über Ihr Feedback via LinkedIn! Falls Sie Unterstützung für Ihre Berichterstattung brauchen oder Sie sich Beratung für Ihre Finanzkommunikation wünschen, melden Sie sich gern via E-Mail, Kontaktformular oder telefonisch unter 02236/3936-6.

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