Alle Artikel
23. Juli 2025 | Christian Berens

Employer Branding 2025: Authentizität schlägt Hochglanz

Beitrag: Employer Branding 2025: Authentizität schlägt Hochglanz

Wer heute als HR- oder Kommunikationsprofi für die Karrierewebsite verantwortlich ist, kennt das Dilemma: Zwischen Hochglanz-Employer-Branding und dem Ruf nach „mehr Authentizität“ klafft oft eine Lücke, die sich nicht mit ein paar echten Mitarbeiterfotos schließen lässt. Der aktuelle HR Benchmark zeigt: Die Top-5-Performer – Telekom, Fresenius, Otto, RWE, und Deutsche Bahn – punkten nicht mit der schönsten Oberfläche, sondern mit einer glaubwürdigen, konsistenten und dialogorientierten Candidate Experience.

Authentizität ist kein Zufall, sondern Strategie 

Was bedeutet das konkret? Authentizität ist kein Bauchgefühl, sondern das Ergebnis klarer Prozesse und mutiger Entscheidungen. Sie entsteht, wenn HR, Kommunikation, IT und Fachbereiche gemeinsam an einem Strang ziehen – und sich trauen, auch mal Ecken und Kanten zu zeigen. Die Telekom etwa lässt Mitarbeitende offen über Herausforderungen sprechen, Fresenius gibt Einblicke in echte Arbeitsrealitäten, Otto setzt auf Dialog statt Werbesprech. Das Ergebnis: Bewerber*innen wissen, worauf sie sich einlassen – und bleiben länger. 

Praxisbeispiele: Authentizität mit System 

Wie unterschiedlich Authentizität in der Praxis gelebt werden kann, zeigen die Beispiele aus dem HR Benchmark: 

Skalierbare Echtheit: Zwischen Markenleitbild und Betriebsrat 

Gerade in großen Organisationen ist Authentizität ein Drahtseilakt. Wer zu viel filtert, verliert Glaubwürdigkeit. Wer zu wenig steuert, riskiert Wildwuchs und Imageschäden. Die Top 5 im HR Benchmark schaffen den Spagat: Sie definieren klare Leitplanken, lassen aber Raum für individuelle Stimmen. So wird Authentizität skalierbar – und bleibt trotzdem echt. 

Messbar und relevant: Authentizität als KPI 

Wie misst man, ob Authentizität wirkt? Die Benchmark-Daten zeigen: Unternehmen mit hoher Transparenz und Dialogbereitschaft erzielen nicht nur mehr, sondern vor allem passendere Bewerbungen. Die Absprungrate nach dem ersten Gespräch sinkt, die Time-to-Hire verkürzt sich. Wer Authentizität als KPI versteht, kann Employer Branding endlich aus der „Nice-to-have“-Ecke holen und strategisch steuern. 

Risiken und Nebenwirkungen: Authentizität ist kein Feelgood-Programm 

Natürlich gibt es Grenzen. Wer zu ehrlich ist, schreckt vielleicht auch mal ab. Aber: Die Benchmark-Analyse zeigt, dass offene Kommunikation über Herausforderungen und Entwicklungspotenziale das Vertrauen in die Arbeitgebermarke stärkt – gerade bei anspruchsvollen Zielgruppen. Authentizität ist kein Kuschelfaktor, sondern ein Wettbewerbsfaktor. 

Methodisch gedacht: Authentizität als dynamisches Zusammenspiel 

In der Praxis ist Authentizität im Employer Branding kein linearer Prozess, sondern das Ergebnis eines kontinuierlichen Zusammenspiels verschiedener Unternehmensbereiche und Kommunikationsmaßnahmen. HR, Kommunikation, IT und die Fachabteilungen agieren dabei nicht isoliert, sondern als interdisziplinäres Team, das gemeinsam die Candidate Journey gestaltet und immer wieder neu austariert. Authentizität entsteht, wenn Leitplanken für die Kommunikation gesetzt werden, die einerseits Orientierung bieten, andererseits aber genügend Raum für individuelle Stimmen und echte Geschichten lassen. 


Wesentlich ist dabei, dass Dialog nicht als Einbahnstraße verstanden wird: Offene Feedback-Kanäle, transparente FAQs und der direkte Kontakt zu Mitarbeitenden ermöglichen einen Austausch, der Vertrauen schafft und die Unternehmenskultur erlebbar macht. Gleichzeitig ist es wichtig, auch Unvollkommenheiten nicht zu kaschieren, sondern konstruktiv zu adressieren – denn gerade darin liegt oft die größte Glaubwürdigkeit. 


All diese Elemente wirken nicht nacheinander, sondern in einem dynamischen Prozess, der regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden sollte. So wird Authentizität im Employer Branding nicht zur einmaligen Kampagne, sondern zum strategischen, lebendigen Erfolgsfaktor. 

Der HR-Check als Reality-Check 

Employer Branding 2025 ist kein Photoshop-Contest mehr. Wer wissen will, wie authentisch die eigene Karriereseite wirklich ist, sollte sich nicht auf Bauchgefühl oder Hochglanzbroschüren verlassen. Unser HR-Check liefert eine ehrliche, datenbasierte Standortbestimmung – und zeigt, wie Sie aus Authentizität echten Mehrwert machen. 


Denn am Ende gilt: Talente suchen keine perfekte Fassade, sondern ein echtes Zuhause auf Zeit. Und das beginnt mit einer Karriereseite, die hält, was sie verspricht. 

Das könnte Sie auch interessieren

Unsere Autoren

  • CEO
    Christian Berens
    Christian Berens
    Expertise:
    Business Administration, Corporate Communications & Digital Communications.
    Herzblut:
    Positive Unternehmenskultur & Haltung
  • CFO
    Thorsten Greiten
    Thorsten Greiten
    Expertise:
    Business Administration, Digital Communications, Investor Relations & Financial Communication.
    Herzblut:
    Digitale Transformation & New Technologies
  • Managing Director
    Edin Rekić
    Edin Rekić
    Expertise:
    Business Administration, Business- und Marketingstrategie & Digital Communications.
    Herzblut:
    Beratung & Prozessbegleitung
  • Das NetFed-Team
    NetZwerg
    NetZwerg
    Expertise:
    Webanalyse, Beratung, Prozessbegleitung, Kommunikationsstrategie, Contentstrategie, Contenterstellung, Design, IT, Technologie, Support, Datenschutz, Sicherheit, CO2-Optimierung, Barrierefreiheit …
    Herzblut:
    Digitale Erlebbarkeit von Kommunikation
Bild: nf-person-christian

Haben wir Sie inspirieren können? 

Lassen Sie uns miteinander sprechen. Wir finden für Sie die ideale Lösung. 

Christian Berens