Fazit
Das Gesamtergebnis unserer Studie ist deutlich: Die ESG-Kommunikation der Unternehmen ist unzureichend. Nur acht der 40 Unternehmen haben mindestens 50 Prozent unserer Kriterien abgedeckt, mehr als die Hälfte nicht einmal 30 Prozent. Mit der Deutschen Telekom haben wir einen Ausreißer an der Spitze – sie deckt weit über 80 Prozent unserer Kriterien ab und hat einen Vorsprung von fast 200 Punkten vor dem Zweitplatzierten Mercedes-Benz.
ESG – ein Thema nur fürs Reporting?
ESG-Themen haben den Weg auf die IR-Webseiten gefunden. Aber wo werden sie angesiedelt? Im Reporting erwähnen alle DAX 40-Unternehmen den Begriff ESG mindestens einmal. Das zeigt, wie wichtig dieses Thema für die Unternehmen ist, wenn sie öffentlich über ihre Aktivitäten sprechen. Auf den Corporate Websites spielen ESG-Daten jedoch noch keine große Rolle. Die häufigsten Schwerpunkte sind Klimaziele, Nachhaltigkeitsziele und soziale Ziele. Das ist ein Indiz dafür, dass die Unternehmen noch zu sehr darin verhaftet sind, ESG-Inhalte als Pflichtaufgabe anzusehen. Die große Chance liegt unserer Meinung nach darin, die Thematik als Chance zu begreifen, sich gewinnbringend zu profilieren und zu positionieren.
Zahlen und Fakten – besser online-tauglich aufbereiten
Es fällt auf, dass die untersuchten Unternehmen die Zahlen und Fakten zu ESG nicht online-tauglich darstellen. Bei der Aufbereitung der Informationen wären beispielsweise Mehrjahresvergleiche, eine maschinenlesbare Aufbereitung oder die Bereitstellung einer Suchfunktion für die ESG-KPIs hilfreich, damit Shareholder und Stakeholder einen Überblick über die ESG-Konformität der Unternehmen gewinnen. Das ist zusätzlich wichtig, weil oftmals Algorithmen die Berichte und Websites der Unternehmen screenen, um sie hinsichtlich des ESG-Ratings einordnen zu können.