Sichtbarkeit & Dokumentation
Das Schlagwort ESG ist sowohl auf den IR-Webseiten als auch auf den CSR-Webseiten prominent vertreten. Bei der Hälfte der Unternehmen finden wir einen eigenständigen Navigationspunkt dazu. Im Reporting sehen wir, dass 70 Prozent der Unternehmen ESG in ihren Geschäftsbericht aufnehmen, fast ebenso viele führen ESG im Nachhaltigkeitsbericht auf. Ein Drittel der Unternehmen präsentiert einen integrierten Bericht, in dem ESG thematisiert wird. Wenn wir aber etwas mehr in die Tiefe gehen, zeigt sich ein ganz anderes Bild: Inhaltlich detaillierte Auseinandersetzungen mit dem Thema wie z. B. in Blogs oder Magazinen finden wir kaum (18 %). Auch visuelle Darstellungen z. B. der Wesentlichkeitsmatrix oder der Wertschöpfungskette sehen wir mit 20 Prozent ebenso selten wie interaktive Kennzahlentools.
Good-Practice-Beispiel: Die Telekom glänzt mit einer eigenen ESG-Seite im Bereich Investor Relations – auf dieser Seite werden auch wesentliche ESG-Kennzahlen aufbereitet.
Good-Practice-Beispiel: Auch bei DaimlerTruck ist der Themenkomplex ESG als integrales Element der Investment-Story aufbereitet. Hier werden zentrale Fragen aufgegriffen und weiterführende Informationen verlinkt.
Good-Practice-Beispiel: Continental verortet ESG-Inhalte ebenfalls als eigenständigen Subnavigationspunkt unter dem Dach von Investor Relations und stellt umfangreiche Informationen zur Verfügung.
Single Source of Truth: Kontroversen kommunizieren
Wenn es um Kontroversen, laufende Verfahren und den Umgang mit ihnen geht, halten sich die Konzerne überwiegend bedeckt. Nur eines von insgesamt 40 untersuchten Unternehmen kommuniziert auch strittige Aktivitäten im ESG-Kontext. Daraus ergibt sich ein Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Erfolge und Meilensteine werden breit publiziert, Kontroversen jedoch überwiegend verschwiegen. Darunter leidet die Glaubwürdigkeit.