Köln. Wie professionell die Social-Media-Kommunikation bei den DAX30-Unternehmen aufgestellt ist, zeigt eine neue Studie der NetFederation GmbH aus Köln. Die Digitalisierungsexperten haben in einer umfangreichen Analyse fünf der populärsten Social-Media-Plattformen und deren Einsatz bei den DAX30-Konzernen untersucht. Siemens bietet demnach die beste Kommunikation in den sozialen Netzwerken, gefolgt von SAP und BMW.
Welche Rolle spielen Twitter, Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn in der Unternehmenskommunikation der DAX30-Konzerne? Dieser Frage ist die Kölner Firma NetFederation nachgegangen und hat hierzu die Social-Media-Kommunikation der größten deutschen Konzerne unter die Lupe genommen. In sechs verschiedenen Kategorien konnten die Unternehmen Punkte sammeln: Präsenz, Reichweite, Wachstum, Aktivität, Engagement und Inhalt. Am erfolgreichsten präsentierte sich Siemens, die für alle untersuchten Plattformen einen Corporate-Account anbieten und den Zielgruppen crossmedial tägliche Einblicke ins Unternehmen ermöglichen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit etwas Abstand SAP und BMW.
„Bei einigen Konzernen waren wir überrascht, dass für die Unternehmenskommunikation keine eigenen Kanäle sichtbar waren und diese damit für den User quasi nicht existieren. Adidas bietet beispielsweise keine Corporate-Accounts auf Twitter, Facebook und Instagram, sondern bespielt diese Plattformen lediglich im Marketing. Vonovia und Beiersdorf haben hingegen gar keine Social-Media-Kanäle auf der Website verlinkt, wodurch auch deren schlechte Platzierung zustande kommt“, erklärt Thorsten Greiten, Geschäftsführer bei NetFederation.
Außerdem sei auch eine strategische Content-Planung oft nicht erkennbar: „Mithilfe von Analyse- und Monitoring-Tools können Unternehmen ihre Inhalte zielgruppenspezifisch aufbereiten und ihrem Publikum damit größeren Mehrwert bieten. Dadurch würde sich auch die Performance der Kanäle entsprechend verbessern. Allerdings lassen unsere Ergebnisse auch hier den Schluss zu, dass sich diese Maßnahmen noch nicht überall etabliert haben“, so Greiten. Ein Beispiel für diese Beobachtung sei die Diskrepanz zwischen den international stark wachsenden Nutzerzahlen auf Instagram und der geringen Präsenz bzw. Aktivität seitens der Unternehmen.
„Wir sehen weiterhin eine große Trägheit in der Unternehmenskommunikation von Konzernen, wenn es darum geht, neue reichweitenstarke Plattformen zu eröffnen und diese zielgerichtet zu bespielen. Digitalisierung bedeutet aber auch, flexibel und agil auf Trends zu reagieren und Dinge einfach einmal auszuprobieren. Hier dürfen einige Unternehmen noch eine gute Schippe drauflegen, wenn sie weiterhin oben mitspielen wollen“, sagt Greiten abschließend.