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21. März 2024

So können Investor Relations KI als Chance begreifen

Beitrag: So können Investor Relations KI als Chance begreifen

Thorsten Greiten, CFO von NetFed, rät Investor Relations zu mehr Mut und mehr Dynamik im Umgang mit KI. Im Gespräch mit Hanna Nemeth von der FH St.Pölten spricht er über Maschinen als Zielgruppe, und wie KI die IR-Arbeit auf den Kopf stellen wird.

Hanna Nemeth: Investor Relations sind in der KI-Nutzung sehr zögerlich. Ist dieses Misstrauen berechtigt? 
 

Nein. Die Entwicklung ist zu rasant. Misstrauen bedeutet unnötigen Zeitverlust. IR müssen sich jetzt umgehend von in 30 Jahren gelernten Pfaden verabschieden und sich der Fremdheit schrittweise und schnell annähern. Vor allem müssen Maschinen und Algorithmen als neue, wichtigste Zielgruppe begriffen werden. Im Kern der IR-Entwicklung stehen drei Fragen: Wie bringe ich meine Investment Story zum User? In welcher Form muss ich Daten zur Verfügung stellen? Welche technologischen Entwicklungen sollte ich im Blick haben? 

Hanna Nemeth: Die Mehrheit der IR-Professionals schätzt ihr KI-Wissen als eher niedrig ein. Wie müssen sich IR-Abteilungen in Bezug auf KI aufstellen? 

KI ist eine Revolution und wird nicht wieder verschwinden. Die aktuelle Berufswelt der Kapitalmärkte werden wir in fünf Jahren nicht mehr wiedererkennen. Das bedeutet, wer sich nicht mit den Chancen der KI beschäftigt, sondern in seiner passiven Beobachterposition verharrt, wird große Probleme bekommen. Das Blickfeld der Abteilungen muss sich in den kommenden Jahren auf Maschinen, Investment-relevanten Content und User richten, statt weiter auf Analysten, die als Berufsstand aussterben werden. Konzeption der Digitalstrategie und User Journey entscheiden unabhängig vom Endgerät über erfolgreiche IR-Kommunikation. Digitalisierung, vernetzte Datensammlung (z.B. ESG) und aktives Content Management steigern die konzerninterne Relevanz. 

Hanna Nemeth: Welche Rolle wird KI in der IR in drei Jahren spielen? 
 

KI wird die IR-Arbeit in den nächsten drei Jahren komplett auf den Kopf stellen. Technologien entwickeln sich gerade exponentiell, Organisationen dagegen behäbig logarithmisch. Das heißt, dass wir eine bisher nie dagewesene Schere sehen werden, die sich zwischen den in Lichtgeschwindigkeit agierenden Kapitalmärkten und den oft immer noch in DIN A4 berichtenden, stark regulierten Emittenten öffnen wird. Aufgabe der IR ist es, Technik, Daten und relevanten Content aus einem Guss bereitzustellen. 

Vielen Dank an die FH St.Pölten und Hanna Nemeth für dieses Interview! 

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